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Provider, Tarife, Kosten Stand:
2012-05-20
Wer ins Internet will braucht einen Provider,
der einem den Zugang verschafft. Für den Privatmann bedeutet das in der
Praxis eine DSL-Verbindung, die "huckepack"
über die Telefonleitung kommt. Früher musste man sich mit langsamen
Modem- oder ISDN-Leitungen
plagen.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass Telefonfirmen einen Telefonanschluss
zusammen mit einem Internetanschluss als "Paket" bieten.
Jetzt beginnt die Qual der Wahl: Welcher Provider ist mit welchen Tarif-
und Nutzungsbedingungen der Beste für Sie?
Um es vorweg zu nehmen: Es gibt Internetangebote, die Ihnen helfen
die richtige Auswahl zu treffen.
Providerarten:
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Man unterscheidet
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Internet-Provider, die Sie "nur" ans Internet anschließen,
und
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Online-Dienste bzw. sog. Content-Provider wie z.B. AOL
oder
T-Online die für ihre Mitglieder
zusätzliche Informationsangebote und Dienste bieten.
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Bei Internet-by-Call (Internet-on-Demand) Providern werden keine
Grundgebühren verrechnet. Die Gebühr beinhaltet die Kosten für
Telefon und den Dienstzugang.
Viele neue private Telefongesellschaften bieten solche Zugangsmöglichkeiten.
Es gibt im Ort ansässige lokale Provider, bundesweit operierende (z.B.
Arcor, Easynet, Talkline, T-Online) und internationale Provider (AOL). |
Tarife:

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Die Gebühr, die Sie an den Provider entrichten, setzt sich aus
einem oder mehreren der folgenden Tarifelemente zusammen:
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Grundgebühr: Festbetrag, der in der Regel monatlich gefordert
wird.
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Bemessung der Nutzungsdauer: Jede Stunde, die Sie "online" sind,
wird in Rechnung gestellt.
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Bemessung der übertragenen Datenmenge: Weniger für den
privaten, sondern für den kommerziellen Kunden eine übliche Abrechnungsform.
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Pauschaltarif (englisch Flat-Rate):
d.h. unabhängig von Datenmenge und Nutzungsdauer für den Internetzugang.
Zu diesem Betrag addieren sich noch die Telefongebühren für
die Internetsitzungen.
Nur bei einer Full-Flat-Rate
sind Telefon- und Online-Entgelte enthalten.
Allerdings bieten viele Anbieter solche Tarife nicht mehr an, weil
es zu Leitungsengpässen kam, denn billiger kam man an keine "Standleitung"
dran.
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Abhängig von der Tageszeit: wie bei den Telefongesprächen
kostet es tagsüber mehr als abends oder in der Nacht, wenn die Leitungen
weniger belastet sind.
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Bestimmte Anzahl von Freistunden: sind die Freistunden verbraucht,
wird die weitere Nutzungsdauer nach Minuten oder Stunden verrechnet.
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Einige Provider bieten Ihnen Surfen zum Nulltarif. Wie ist das möglich?
- Durch Werbung!
Wenn Sie z.B. Werbeeinblendungen tolerieren, fallen, außer den
Telefonkosten bis zum nächsten Einwahlknoten, keine weiteren Kosten
an.
Derzeit sind mir keine solchen Anbieter mehr bekannt. Wer einen kennt
möge sich melden (Stand 2003-09)!
Hoffentlich sind solche "Umsonst-Provider" auch so vertrauenswürdig,
dass keine Daten, wie Ihre Adresse oder sogar Ihre persönlichen Profile
und Neigungen (abgeleitet aus dem Surfverhalten) an Interessierte weitergegeben
werden. Gerade dann, wenn etwas umsonst ist, sollte man kritisch das Kleingedruckte
lesen!
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Beispiel-
Rechnungen:
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Was individuell am günstigsten ist, hängt stark von der Nutzungsdauer
ab, die Sie zum Surfen, E-Mail und Download monatlich benötigen. Das
folgende Beispiel enthält unterschiedliche Tarife und Nutzer.
Der Trend geht wohl zu Minutenpreisen unter 1 Cent/Minute, ohne Grundgebühr.
Vertragsprovider bieten ein oder mehrere E-Mail-Adressen und meist
auch Platz für die eigene Homepage.
Vertragsfreie "Internet-by-Call"-Provider
sind durchaus eine Alternative. Man kann sich den günstigsten Tarif
aussuchen, bzw. schnell zu einem besseren Angebot wechseln.
Eine Flat-Rate ist erst bei einer
relativ hohen Nutzungsdauer günstiger, z.B. für "Sauger"
oder Familien mit mehreren Personen.
DSL-Zugänge sich nicht in allen
Orten zu haben. Mit entscheidend ist der Abstand zu nächsten Vermittlungsstelle.
Wer auf dem Land lebt, mehr als 5 km von der Vermittlungsstelle entfernt,
hat wenig Chancen.
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Wenig-Nutzer mit
10 Stunden pro Monat
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Nutzer mit
25 Stunden pro Monat
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Vielsurfer mit
75 Stunden pro Monat
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Vertragsprovider
mit Webspace für die eigene Homepage
und E-Mail-Adresse(n),
mit 5 Euro Grundgebühr
und mit 0,0099 Euro/min |
5,- Euro Provider plus
5,94 Euro für die Verbindung
= 10,94 Euro |
5,- Euro Provider plus
14,85 Euro für die Verbindung
= 19,85 Euro |
5,- Euro Provider plus
44,55 Euro für die Verbindung
= 49,55 Euro |
"Internet-by-Call"-Provider
"Nacht"-Tarif mit 0,0089 Euro/min
"Rund um die Uhr"-Tarif mit 0,0145 Euro/min |
= 5,34 Euro bzw.
= 8,70 Euro |
= 13,35 Euro bzw.
= 21,75 Euro |
= 40,05 Euro bzw.
= 65,25 Euro |
DSL-Zugang
Pauschaltarif (Flat-Rate)
mit 25,- Euro/Monat
der Telefon- und Online-Entgelte enthält
plus 14,50 Euro für die DSL-Bereitstellung
gegenüber einem ISDN-Anschluss |
=39,50 Euro |
=39,50 Euro |
=39,50 Euro |
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Tipp:
Internet-
by-
Call
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Wer von den "Internet-by-Call"-Angeboten
ohne Vertragsbindung am günstigsten ist, läßt sich sogar
schnell ausprobieren.
Achten Sie aber nicht nur auf den Preis/Minute, sondern auch auf die
Übertragungsgeschwindigkeit. Wenn man doppelt so lange auf die Daten
warten muss, ist der schnellere Anbieter mit 1,45 Cent/min dem langsameren
mit 0,89 Cent/min vorzuziehen.
Öffnen Sie als Windows-Anwender "Arbeitsplatz/DFÜ-Netzwerk"
und klicken auf "Neue Verbindung erstellen",
tragen den Namen ein und
klicken auf "Weiter",
dann die angegebenen Telefonnummern des jeweiligen Dienstes eintragen,
dann auf "Weiter" und schließlich auf "Fertig stellen" klicken.
Anschließend kann die neue Verbindung per Doppelklick gestartet
werden.
Nach Eingabe von Benutzername und Kennwort starten Sie mit Klick auf
"Verbinden"
Hier einige Zugangsdaten zum Ausprobieren (Stand 2003-09)
Noch´n Tipp:
Schauen Sie sich mal unter Arbeitsplatz/DFÜ-Netzwerk die Eigenschaften
der DFÜ-Verbindung(en) an.
Dort kann das Entfernen des Häkchens "Am Netzwerk anmelden" den
Verbindungsaufbau erstaunlich beschleunigen!
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Tarifrechner
Wem dies alles zu mühsam ist, der gibt bei solchen Internetangeboten,
wie das von VeriVox unter http://www.verivox.de/
oder teltarif.de unter http://www.teltarif.de/
(Stand 2007-03), seine Eckdaten an und erhält die besten Angebote
und Tarife aufgelistet. Neben Internettarifen
erfährt man bei VeriVox auch mehr zu Telefon-, Handy-, Strom-, und Gastarifen.
Ein ähnliches
Schweizer Angebot wäre "comparis.ch" unter http://www.comparis.ch/
(Stand 2011-02)
Checkliste zur
Providerwahl |
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Kann der Provider zum Ortstarif erreicht werden?
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Wie viele Stunden werde ich Online sein?
Für Vielsurfer sollte es ein Pauschaltarif ohne weitere Einschränkungen
sein.
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Nutze ich den Internetzugang in erster Linie um per E-Mail erreichbar zu
sein? Dann käme eher ein Pauschaltarif mit Freistunden in Frage, weil
man kaum Online-Zeit zum Surfen
beansprucht.
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Wie lange werden E-Mails gespeichert?
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Wie viel Speicherplatz dürfen E-Mails auf dem Server des Providers
belegen?
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Können Internet-Mail-Programme wie Pegasus oder Eudora genutzt werden,
oder besteht ein eigenes Mail-System (wie z.B. bei AOL)?
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Kann man selber sein Passwort ändern?
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Muss ich von verschiedenen Orten den Provider (möglichst zum Ortstarif)
erreichen können?
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Bekomme ich eine sprechende E-Mail-Adresse wie Vorname.Nachname@provider.de,
oder eine mehr kryptische wie EA0815.001@online.de?
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Gibt es mehrere E-Mail Adressen z.B. für weitere Familienmitglieder?
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Gibt es einen Testzugang?
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Werden Modems mit 56kBit/s (V.90) unterstützt?
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Ist ein ISDN-Zugang möglich?
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Ist ein schneller DSL-Zugang in Verbindung
mit einem ISDN-Anschluss möglich?
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Ist ein PPP-Zugang möglich ?
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Vergibt der Provider auch feste TCP/IP-Nummern?
Damit ist es einfacher, Ihren Rechner z.B. für Internet-Telefonate
und ähnliche Dienste zu erreichen.
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Erhält man Software (Browser, E-Mail-Software)?
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Erhält man ein Installationshandbuch bzw. eine Broschüre für
sein Betriebssystem bzw. seine Zugangsart?
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Bietet der Provider billig oder gar umsonst, die Möglichkeit, eine
eigene Homepage auf seinem Server ins Internet zu stellen?
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© Bernd Zimmermann 1997-2018 |